Warum ich keine vegetarische und vegane Futterpläne erstelle
Ja, ich begeistere mich für vegetarische oder vegane Ernährung – für Menschen
Und ich befürworte artgerechte Ernährung, egal ob für Mensch, Kaninchen, Pferd oder eben Hunde.
Hunde gehören auch heute noch zu den Karnivoren (Fleischfressern). Große Portionen Getreide oder Hülsenfrüchte gehören nicht natürlicherweise auf deren Speiseplan.
Hunde können erstmal Kohlenhydrate verdauen, ihr Organismus kann die dafür nötigen Enzyme bilden und sich mal mehr und mal weniger auf eine höhere Zufuhr von Kohlenhydraten einstellen. Welcher Hund, bzw. welche Hunderassen dazu und auch in wie weit dazu in der Lage sind, ist bis heute nicht wirklich geklärt. Es gibt Vermutungen, aber nicht mehr. Mehr zu diesen Untersuchungen findest du weiter unten.
Kohlenhydratreiches Futter hat aber für den Hundeorganismus verschiedene Nachteile, z.B.
Die im Magen gebildete Salzsäure ist wichtig für die Zerkleinerung des Futters im Magen. Kohlenhydrate bewirken aber eine geringere Bildung von Salzsäure im Vergleich zu Fleisch oder sogar zu reinem Wasser.
Durch zu wenig Salzsäure im Magen bleibt der Verdauungsbrei im Magen zu basisch. Gelangt dieser dann in die verschiedenen Darmabschnitte, verschlechtern sich die weiteren Verdauungsschritte.
Unzureichend verdaute Nahrungsmittel gelangen so in den Dickdarm und gären hier.
Insgesamt verändert sich die Vielfalt und die Zusammensetzung der im Darm lebenden Bakterien. Der Fachbegriff dafür lautet Dysbiose
Dysbiosen, also die ungute Zusammensetzung der Darmbakterien und deren Anzahl, können weitere ungewünschte Auswirkungen haben wie Nahrungsunverträglichkeiten, Allergien und eine Schwächung das Immunsystems. Ein großer Teil des Immunsystems sitzt im Darm. Ein starkes Immunsystem ist für die Gesundheit bei Hunden genauso wichtig wie für uns Menschen
Frischfütterung, Barf Rationen und auch Dosenfutter haben meist wenige Kohlenhydrate, die aus Innereien, Gemüse, Obst und ggf. geringe Mengen an Getreide stammen.
Getreide, Hülsenfrüchte enthalten zudem Pflanzenstoffe, die die Mineralstoffaufnahme hemmen. Sie werden daher auch Antinährstoffe genannt.
Einer der Problematischsten ist das Phytat. Phytat verbindet sich mit einigen Mineralstoffen zu Komplexen, die vom Hund nur bedingt verwertet werden können. Die Bioverfügbarkeit des jeweiligen Mineralstoffes sinkt also. Damit die Tiere keinen Mangel erleiden, mischen die Futtermittelhersteller entsprechend mehr dieser Mineralstoffe ins Futter. Bei einer Barf Ration sind diese zusätzlichen Gaben nicht nötig.
ABER: Es gibt Erkrankungen, die einen höheren Getreideanteil nötig machen.
Warum enthält nun Trockenfutter so viele Kohlenhydrate? Ganz einfach, pflanzliche Produkte sind günstiger als hochwertige Fleischprodukte, die Herstellungskosten sinken.